„Diskriminierung und Rassismus sind strukturelle Probleme, die einen großen Teil der Gesellschaft betreffen, und die nur behoben oder verbessert werden, wenn wir uns gesamtgesellschaftlich damit auseinandersetzen.“
Alina Georgescu (sie/kein Pronomen) ist eine queere, nicht-binäre/fluide Person of Colour, gelernte*r Bootsbauer*in, Bildungs- und Erziehungswissenschaftler*in, Reiki-Energieheiler*in und seit 2018 Berater*in beim Antidiskriminierungsnetzwerk des Türkischen Bund Berlin-Brandenburg.
„In der Psychiatrie und Psychologie gibt es die Tendenz der Normbildung, und der Idee, dass psychische Erkrankungen anormal wären und Gesundheit normal. Das ist Quatsch.“
Andreas Heinz (er/sein) ist Professor für Psychiatrie und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte.
„Ich hoffe, dass ein anderes Bewusstsein in der Gesellschaft entsteht, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht als hinderlich wahrgenommen werden, sondern als integraler Teil der Gesellschaft, der die Gesellschaft voranbringt und fördert.“
Arno Deister (er/sein) ist Arzt für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Neurologie und Vorsitzender des Aktionsbündnis für Seelische Gesundheit.
„In Deutschland werden durch Gesetzgebungen Menschenrechte verletzt. Es gibt Menschen, die keinen Zugang zum Grundrecht auf Gesundheit haben.“
Carolin Ochs (sie/ihr) ist Sozialarbeiterin und berät seit 2015 Menschen ohne Krankenversicherung zu ihren Zugängen zum deutschen Gesundheitssystem, aktuell bei der Clearingstelle für nicht-krankenversicherte Menschen.
„In einigen Communities herrscht großes Misstrauen gegenüber psychosozialen Diensten, weil die Wissenschaft und das Versorgungssystem für psychische Gesundheit seit Langem von Rassismus geprägt waren.“
Felicia Boma Lazaridou (sie/ihr) ist Psychologin, Doktorandin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung.
„Manchmal ist es gut, sich nicht nur an der Politik abzuarbeiten und Forderungen zu stellen, sondern neue Realitäten zu schaffen.“
Seit 2015 vermittelt die Feministische Gesundheitsrecherchegruppe (FGRG) ermächtigende Perspektiven auf Gesundheitssorge und gegenseitige Fürsorge in Ausstellungen, Heften und Workshops. Gegenwärtig besteht FGRG aus Julia Bonn (sie/ihr), Künstlerin, Körperarbeiterin und Mutter, und Inga Zimprich (sie/ihr), Künstlerin, Taubblindenassistentin und Mutter.
„Die Zukunft der mentalen Gesundheit liegt im Kollektiv. Das Kollektiv war immer schon der Schlüssel, weil das Kollektiv auch das Problem ist. Das Kollektiv sollte also auch die Lösung sein.“
Kader Attia (er/sein) ist Künstler und Kurator, dessen langfristige Forschung und künstlerische Praxis sich um die Idee der Reparatur dreht.
„Wie geht es Menschen, die sich nicht bewusst sind, wie wichtig Berührungen für sie sind? Berührungen, die mit Herz gegeben werden, sind entscheidend für das Überleben.“
Katrin Dinges (sie/ihr) ist Künstlerin, Kunst- und Kulturvermittlerin und Lyrikerin.
„Welche Orte gibt es für Menschen, die bestimmte Verhaltensregeln, die wir uns auferlegt haben, nicht mehr einhalten können?“
Kim Wichera (they/them) ist eine in Berlin lebende Künstler*in, und arbeitet im Weglaufhaus, einer antipsychiatrischen Einrichtung in Berlin.
„Es ist sehr wichtig, eine Nachbarschaft zu haben, in der man sich wohlfühlt, ein Netzwerk, in dem man wahrgenommen wird, und in dem sich gegenseitig geholfen wird.“
Kirsten Schubert (sie/ihr) ist Fachärztin für Allgemeinmedizin, hat das Geko Stadtteil-Gesundheits-Zentrum in Berlin-Neukölln mitgegründet und arbeitet dort.
„Aus einer Trans*perspektive ist die Pathologisierung des Trans*seins sehr verstörend. Ich brauche niemanden, der mir über meinen Geisteszustand Auskunft gibt, ob ich Operationen will oder Zugang zu Hormonen. Das ist unglaublich bevormundend.“
Lee Modupeh Anansi Freeman (they/them/es) ist eine in Berlin lebende, Schwarze, transkontinentale, trans*gender, multidisziplinäre Künstler*in, kreative Veranstaltungsproduzent*in und Community-Organisator*in. Lee bricht Ketten, ist Geschichtenerzähler*in, somatische Heiler*in und Erzieher*in. Manchmal ist Lee eine gute Hexe, und manchmal eine schlechte Bxtch.
„Am Robert Koch-Institut entwickeln wir Indikatoren der psychischen Gesundheit, die auch international vergleichbar sind.“
Michael Bosnjak (er/sein) leitet als wissenschaftlicher Direktor die Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring am Robert Koch-Institut in Berlin und ist Professor für Psychologische Methodenlehre an der Universität Trier.
„Ich bringe Wissen aus informellen Quartieren aus dem globalen Süden in die Städte des globalen Nordens, damit sie ihr eigenes Potential entfalten können und ihre Bewohner*innen dieses nutzen können, um nachhaltige, gesunde Städte zu entwickeln.“
Mandu dos Santos Pinto (er/sein) ist Aktivist, Künstler, Architekt und Städteplaner mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung von nachhaltigen Lösungen für Städte des globalen Südens.
„Großstädte haben mehr Vorteile als Nachteile für die mentale Gesundheit, solange man zu den Vorteilen der Stadt einen guten Zugang hat.“
Mazda Adli (er/sein) ist Psychiater und Stressforscher, Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin und leitet den Forschungsbereich Affektive Störungen an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte.
„Solidarität ist eine Arbeit, in der man sich gegenseitig Hoffnung gibt, in der wir uns ermutigen, ermächtigen, Mut zusprechen. Es bedeutet, rauszugehen und etwas zu tun, um der Existenz in der Stadt eine Sinnhaftigkeit zu verleihen und sich von Ohnmacht zu befreien. Das kann definitiv ein Gegengewicht bilden zu den Sorgen, die man sich macht.“
Niloufar Tajeri (sie/ihr) ist Architektin, Aktivistin und Architekturtheoretikerin. Sie ist Mitbegründerin der stadtpolitischen Initiative Hermannplatz.
„Das Versorgungssystem in Berlin ist sehr ausdifferenziert. Berlin kann zu Recht stolz auf sich sein, dass wir ein Versorgungssystem mit sehr verschiedenen Facetten haben.“
Norma Kusserow (sie/ihr) ist die Psychiatriereferentin der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.
„Es gibt einen sehr starren Wissensbestand von dem, was mentale Gesundheit ist. Diese eurozentristische, weiße, männliche Perspektive nimmt extrem viel Raum ein und dominiert. Ich habe das Gefühl, wir müssen uns da wie um einen Block herumbewegen. Aber wir sind mit Hammer und Meißel dran - dieser Block muss zerstört werden.“
Pasquale Virginie Rotter (kein Pronomen) ist Somatic Coach, Autor*in, Trainer*in und Prozessbegleiter*in für Empowerment, Lecture Performer*in und Gärtner*in.
„Berlin hat eine ziemlich gute Work-Life-Balance. Das trägt zur mentalen Gesundheit bei, weil es den Menschen ermöglicht, sich von dem Gefühl zu befreien, dass sich ihr ganzes Leben um die Arbeit dreht.“
Samie Blasingame (sie/ihr) ist Forscherin, Moderatorin und Kuratorin im Bereich der Umweltgerechtigkeit und der nachhaltigen Lebensmittelsysteme.
„Oft wird eine Person als gesund angesehen, wenn sie im System produktiv arbeiten kann, anstatt zu schauen, wie es der Person eigentlich geht. Inwiefern kann eine Person gesund sein in einem kranken System? Oder ist eine Person, die als krank in einem kranken System angesehen wird, eigentlich gesund?“
Tzoa (er/sein) ist eine gender-nonkonforme trans* Person of Colour, die Tofu-Männlichkeit zelebriert, eine Praktiker*in der traditionellen chinesischen und daoistischen Medizin und ein Gründungsmitglied von Casa Kuà.
„Es ist wichtig in den sozialen Kämpfen um das Recht auf Stadt, dass Menschen es geschafft haben, über diese Grenzen der Vereinzelung hinweg einander zu sehen, miteinander ins Verhältnis zu gehen und daraus ein kollektives, strukturelles Problem zu machen. Das ändert einiges an dem Gefühl von Bedrohung.“
Ulrike Hamann (sie/ihr) ist Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins. Die gelernte Metallbauerin und promovierte Politikwissenschaftlerin hat die Mieter*inneninitiative Kotti & Co mitgegründet und den Berliner Mietenvolksentscheid mitorganisiert.
„Es findet in Berlin sehr viel statt, auch sehr viel Gutes, im Bereich der mentalen Gesundheit. Im professionellen Kontext, aber auch in der Stadtgesellschaft würde ich mir mehr gemeinsame Verhandlungen wünschen, aber vielleicht auch gemeinsame Streits. Über Aushandlungen von Spannungen kommen wir manchmal auf bessere und zielführende Ideen, als wenn wir diese vermeiden.“
Ulrike Kluge (sie/ihr) ist Professorin für psychologische und medizinische Integrations- und Migrationsforschung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Leiterin der Abteilung Migration und Gesundheit am Berliner Institut für Integrations- und Migrationsforschung.
„Bei der Arbeit mit arabischsprachigen Frauen mit Fluchterfahrung in Berlin besteht unsere größte Unterstützung darin, ihnen das Gefühl zu geben, dass ihr Schmerz anerkannt und ihre Erfahrungen wahrgenommen werden. Das ist es, was sie brauchen. Und das bieten wir ihnen. Wir hören ihnen zu.“
Yasmin Merei (sie/ihr) ist Journalistin, Linguistin, Menschenrechtsaktivistin und Gründerin von Women for Common Spaces.
Alina Georgescu
Andreas Heinz
Arno Deister
Carolin Ochs
Felicia Lazaridou
Feministische Gesundheitsrecherchegruppe
Kader Attia
Katrin Dinges
Kim Wichera
Kirsten Schubert
Lee Modupeh Anansi Freeman
Michael Bosnjak
Mandu dos Santos Pinto
Mazda Adli
Niloufar Tajeri
Norma Kusserow
Pasquale Virginie Rotter
Samie Blasingame
Tzoa
Ulrike Hamann
Ulrike Kluge
Yasmin Merei
„Diskriminierung und Rassismus sind strukturelle Probleme, die einen großen Teil der Gesellschaft betreffen, und die nur behoben oder verbessert werden, wenn wir uns gesamtgesellschaftlich damit auseinandersetzen.“
Alina Georgescu (sie/kein Pronomen) ist eine queere, nicht-binäre/fluide Person of Colour, gelernte*r Bootsbauer*in, Bildungs- und Erziehungswissenschaftler*in, Reiki-Energieheiler*in und seit 2018 Berater*in beim Antidiskriminierungsnetzwerk des Türkischen Bund Berlin-Brandenburg.
„In der Psychiatrie und Psychologie gibt es die Tendenz der Normbildung, und der Idee, dass psychische Erkrankungen anormal wären und Gesundheit normal. Das ist Quatsch.“
Andreas Heinz (er/sein) ist Professor für Psychiatrie und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte.
„Ich hoffe, dass ein anderes Bewusstsein in der Gesellschaft entsteht, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht als hinderlich wahrgenommen werden, sondern als integraler Teil der Gesellschaft, der die Gesellschaft voranbringt und fördert.“
Arno Deister (er/sein) ist Arzt für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Neurologie und Vorsitzender des Aktionsbündnis für Seelische Gesundheit.
„In Deutschland werden durch Gesetzgebungen Menschenrechte verletzt. Es gibt Menschen, die keinen Zugang zum Grundrecht auf Gesundheit haben.“
Carolin Ochs (sie/ihr) ist Sozialarbeiterin und berät seit 2015 Menschen ohne Krankenversicherung zu ihren Zugängen zum deutschen Gesundheitssystem, aktuell bei der Clearingstelle für nicht-krankenversicherte Menschen.
„In einigen Communities herrscht großes Misstrauen gegenüber psychosozialen Diensten, weil die Wissenschaft und das Versorgungssystem für psychische Gesundheit seit Langem von Rassismus geprägt waren.“
Felicia Boma Lazaridou (sie/ihr) ist Psychologin, Doktorandin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung.
„Manchmal ist es gut, sich nicht nur an der Politik abzuarbeiten und Forderungen zu stellen, sondern neue Realitäten zu schaffen.“
Seit 2015 vermittelt die Feministische Gesundheitsrecherchegruppe (FGRG) ermächtigende Perspektiven auf Gesundheitssorge und gegenseitige Fürsorge in Ausstellungen, Heften und Workshops. Gegenwärtig besteht FGRG aus Julia Bonn (sie/ihr), Künstlerin, Körperarbeiterin und Mutter, und Inga Zimprich (sie/ihr), Künstlerin, Taubblindenassistentin und Mutter.
„Die Zukunft der mentalen Gesundheit liegt im Kollektiv. Das Kollektiv war immer schon der Schlüssel, weil das Kollektiv auch das Problem ist. Das Kollektiv sollte also auch die Lösung sein.“
Kader Attia (er/sein) ist Künstler und Kurator, dessen langfristige Forschung und künstlerische Praxis sich um die Idee der Reparatur dreht.
„Wie geht es Menschen, die sich nicht bewusst sind, wie wichtig Berührungen für sie sind? Berührungen, die mit Herz gegeben werden, sind entscheidend für das Überleben.“
Katrin Dinges (sie/ihr) ist Künstlerin, Kunst- und Kulturvermittlerin und Lyrikerin.
„Welche Orte gibt es für Menschen, die bestimmte Verhaltensregeln, die wir uns auferlegt haben, nicht mehr einhalten können?“
Kim Wichera (they/them) ist eine in Berlin lebende Künstler*in, und arbeitet im Weglaufhaus, einer antipsychiatrischen Einrichtung in Berlin.
„Es ist sehr wichtig, eine Nachbarschaft zu haben, in der man sich wohlfühlt, ein Netzwerk, in dem man wahrgenommen wird, und in dem sich gegenseitig geholfen wird.“
Kirsten Schubert (sie/ihr) ist Fachärztin für Allgemeinmedizin, hat das Geko Stadtteil-Gesundheits-Zentrum in Berlin-Neukölln mitgegründet und arbeitet dort.
„Aus einer Trans*perspektive ist die Pathologisierung des Trans*seins sehr verstörend. Ich brauche niemanden, der mir über meinen Geisteszustand Auskunft gibt, ob ich Operationen will oder Zugang zu Hormonen. Das ist unglaublich bevormundend.“
Lee Modupeh Anansi Freeman (they/them/es) ist eine in Berlin lebende, Schwarze, transkontinentale, trans*gender, multidisziplinäre Künstler*in, kreative Veranstaltungsproduzent*in und Community-Organisator*in. Lee bricht Ketten, ist Geschichtenerzähler*in, somatische Heiler*in und Erzieher*in. Manchmal ist Lee eine gute Hexe, und manchmal eine schlechte Bxtch.
„Am Robert Koch-Institut entwickeln wir Indikatoren der psychischen Gesundheit, die auch international vergleichbar sind.“
Michael Bosnjak (er/sein) leitet als wissenschaftlicher Direktor die Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring am Robert Koch-Institut in Berlin und ist Professor für Psychologische Methodenlehre an der Universität Trier.
„Ich bringe Wissen aus informellen Quartieren aus dem globalen Süden in die Städte des globalen Nordens, damit sie ihr eigenes Potential entfalten können und ihre Bewohner*innen dieses nutzen können, um nachhaltige, gesunde Städte zu entwickeln.“
Mandu dos Santos Pinto (er/sein) ist Aktivist, Künstler, Architekt und Städteplaner mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung von nachhaltigen Lösungen für Städte des globalen Südens.
„Großstädte haben mehr Vorteile als Nachteile für die mentale Gesundheit, solange man zu den Vorteilen der Stadt einen guten Zugang hat.“
Mazda Adli (er/sein) ist Psychiater und Stressforscher, Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin und leitet den Forschungsbereich Affektive Störungen an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte.
„Solidarität ist eine Arbeit, in der man sich gegenseitig Hoffnung gibt, in der wir uns ermutigen, ermächtigen, Mut zusprechen. Es bedeutet, rauszugehen und etwas zu tun, um der Existenz in der Stadt eine Sinnhaftigkeit zu verleihen und sich von Ohnmacht zu befreien. Das kann definitiv ein Gegengewicht bilden zu den Sorgen, die man sich macht.“
Niloufar Tajeri (sie/ihr) ist Architektin, Aktivistin und Architekturtheoretikerin. Sie ist Mitbegründerin der stadtpolitischen Initiative Hermannplatz.
„Das Versorgungssystem in Berlin ist sehr ausdifferenziert. Berlin kann zu Recht stolz auf sich sein, dass wir ein Versorgungssystem mit sehr verschiedenen Facetten haben.“
Norma Kusserow (sie/ihr) ist die Psychiatriereferentin der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.
„Es gibt einen sehr starren Wissensbestand von dem, was mentale Gesundheit ist. Diese eurozentristische, weiße, männliche Perspektive nimmt extrem viel Raum ein und dominiert. Ich habe das Gefühl, wir müssen uns da wie um einen Block herumbewegen. Aber wir sind mit Hammer und Meißel dran - dieser Block muss zerstört werden.“
Pasquale Virginie Rotter (kein Pronomen) ist Somatic Coach, Autor*in, Trainer*in und Prozessbegleiter*in für Empowerment, Lecture Performer*in und Gärtner*in.
„Berlin hat eine ziemlich gute Work-Life-Balance. Das trägt zur mentalen Gesundheit bei, weil es den Menschen ermöglicht, sich von dem Gefühl zu befreien, dass sich ihr ganzes Leben um die Arbeit dreht.“
Samie Blasingame (sie/ihr) ist Forscherin, Moderatorin und Kuratorin im Bereich der Umweltgerechtigkeit und der nachhaltigen Lebensmittelsysteme.
„Oft wird eine Person als gesund angesehen, wenn sie im System produktiv arbeiten kann, anstatt zu schauen, wie es der Person eigentlich geht. Inwiefern kann eine Person gesund sein in einem kranken System? Oder ist eine Person, die als krank in einem kranken System angesehen wird, eigentlich gesund?“
Tzoa (er/sein) ist eine gender-nonkonforme trans* Person of Colour, die Tofu-Männlichkeit zelebriert, eine Praktiker*in der traditionellen chinesischen und daoistischen Medizin und ein Gründungsmitglied von Casa Kuà.
„Es ist wichtig in den sozialen Kämpfen um das Recht auf Stadt, dass Menschen es geschafft haben, über diese Grenzen der Vereinzelung hinweg einander zu sehen, miteinander ins Verhältnis zu gehen und daraus ein kollektives, strukturelles Problem zu machen. Das ändert einiges an dem Gefühl von Bedrohung.“
Ulrike Hamann (sie/ihr) ist Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins. Die gelernte Metallbauerin und promovierte Politikwissenschaftlerin hat die Mieter*inneninitiative Kotti & Co mitgegründet und den Berliner Mietenvolksentscheid mitorganisiert.
„Es findet in Berlin sehr viel statt, auch sehr viel Gutes, im Bereich der mentalen Gesundheit. Im professionellen Kontext, aber auch in der Stadtgesellschaft würde ich mir mehr gemeinsame Verhandlungen wünschen, aber vielleicht auch gemeinsame Streits. Über Aushandlungen von Spannungen kommen wir manchmal auf bessere und zielführende Ideen, als wenn wir diese vermeiden.“
Ulrike Kluge (sie/ihr) ist Professorin für psychologische und medizinische Integrations- und Migrationsforschung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Leiterin der Abteilung Migration und Gesundheit am Berliner Institut für Integrations- und Migrationsforschung.
„Bei der Arbeit mit arabischsprachigen Frauen mit Fluchterfahrung in Berlin besteht unsere größte Unterstützung darin, ihnen das Gefühl zu geben, dass ihr Schmerz anerkannt und ihre Erfahrungen wahrgenommen werden. Das ist es, was sie brauchen. Und das bieten wir ihnen. Wir hören ihnen zu.“
Yasmin Merei (sie/ihr) ist Journalistin, Linguistin, Menschenrechtsaktivistin und Gründerin von Women for Common Spaces.
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